Der Ostermontag ist ein bedeutender Feiertag im christlichen Kalender, der direkt auf die Auferstehung Jesu Christi am Ostersonntag folgt. In der Schweiz wird dieser Tag als gesetzlicher Feiertag begangen, wobei die genauen Feierlichkeiten je nach Region variieren.
Die Wurzeln des Ostermontags liegen im Lukasevangelium, wo berichtet wird, dass zwei Jünger nach der Kreuzigung Jesu auf dem Weg nach Emmaus einem Unbekannten begegnen, den sie später als auferstandenen Jesus erkennen. Dieses Ereignis wird am Ostermontag gefeiert und symbolisiert die Bestätigung der Auferstehung Christi. (jesus.ch)
In der Schweiz wird der Ostermontag in verschiedenen Regionen mit unterschiedlichen Bräuchen gefeiert. In Zürich beispielsweise gibt es den traditionellen "Zwänzgerle"-Brauchtum, bei dem Kinder und Erwachsene am Ostermontag an der Limmat zusammenkommen. Dabei versuchen Erwachsene, mit einem Zwanzigrappenstück ein Osterei zu treffen. Gelingt dies, dürfen sie das Ei essen; andernfalls geht das Geldstück an das Kind. (familienleben.ch)
Ein weiterer Brauch ist das "Blaueierschwimmen" im Zürcher Oberland, bei dem Teilnehmer in eiskaltem Wasser nach blauen Eiern tauchen. Dieser Brauch ist besonders bei Jugendlichen beliebt und symbolisiert den Übergang vom Winter zum Frühling. (srf.ch)
Der Ostermontag in der Schweiz ist reich an regionalen Traditionen und Bräuchen, die tief in der Kultur des Landes verwurzelt sind.
In Basel-Stadt wird während der Fastenzeit und bis kurz vor Ostern die "Faschtewaie" angeboten, eine 500 Jahre alte Spezialität, die nur zu dieser Zeit erhältlich ist. (familiekathbl.ch)
In Bern findet seit 1892 am Ostersonntag ein großes Eiertütschen auf dem Kornhausplatz statt, bei dem Kinder und Erwachsene ihre bemalten Ostereier gegeneinander schlagen, um zu sehen, welches Ei das härteste ist. (familiekathbl.ch)
Im Kanton Fribourg tragen am Karfreitag die "Klageweiber" in schwarzer Kleidung auf roten Kissen die Marterwerkzeuge von Jesus durch die Straßen, eine Tradition, die an die Leiden Christi erinnert. (familiekathbl.ch)
Im Kanton Jura fliegen zwischen Gründonnerstag und Ostern die Kirchenglocken nach Rom. Während dieser Zeit ersetzen Kinder mit hölzernen "Caquias" die Glocken und laufen dreimal täglich durch die Dörfer, um den Klang der Glocken zu simulieren. (familiekathbl.ch)
In Luzern wird im Naturmuseum zu Ostern eine spezielle Küken-Ausstellung eröffnet, bei der Kinder die Möglichkeit haben, Küken zu beobachten und zu streicheln. Seit 2018 dürfen die Küken aufgrund von Tierschutzbestimmungen jedoch nicht mehr gestreichelt werden. (familiekathbl.ch)
In Neuenburg kommt ab Ostern für knapp eine Woche das "Osterbrot" auf die Frühstückstische, ein eierförmiges Gebäck, das das Ende der Fastenzeit symbolisiert. (familiekathbl.ch)
In Nidwalden findet am Karsamstag ein großer Osterhasen-Orientierungslauf statt, bei dem die Teilnehmer in Form eines Orientierungslaufs verschiedene Stationen absolvieren und dabei Ostereier sammeln. (familiekathbl.ch)
In Schaffhausen gibt es den Brauch des "Osterfingens", bei dem der Ortsteil Osterfingen den Auferstehungstag im Namen trägt und somit eine besondere Bedeutung für die Gemeinde hat. (familiekathbl.ch)
In Schwyz wird das "Chlefele" praktiziert, ein Rhythmusinstrument aus zwei Hartholzbrettchen, das vor allem von Aschermittwoch bis Ostern zum Einsatz kommt. Der Höhepunkt der Saison ist das "Priis-Chlefele" vor Karfreitag in Schwyz. (familiekathbl.ch)
In Solothurn gibt es den Brauch des "Rären", bei dem in Egerkingen am Karfreitag und Karsamstag zu drei Tageszeiten das laute Knattern einer riesigen "Räre" (Ratsche) ertönt, um die Menschen zum Gebet zu rufen. (familiekathbl.ch)
In St. Gallen werden Eiern, die an Karfreitag gelegt werden, besondere Kräfte nachgesagt. Diese "Karfreitagseier" sollen Unglück abwenden und bei der Behandlung von Fieber und Entzündungen helfen. (familiekathbl.ch)
Im Tessin finden am Gründonnerstag und Karfreitag beeindruckende Prozessionen statt, bei denen die letzten Stunden von Jesus von Nazareth nachgestellt werden. Diese Traditionen sind mittlerweile UNESCO-Weltkulturerbe. (familiekathbl.ch)
Im Thurgau werden während der Osterzeit insgesamt 25 mit Blumen und Ostermotiven dekorierte Brunnen geschmückt, was den Frühling willkommen heißt. (familiekathbl.ch)
In Uri gibt es am Karfreitagabend eine Prozession von der Altdorfer Pfarrkirche zum Kapuzinerkloster und zurück, bei der Mitglieder der Bruderschaft der "Barmherzigen Brüder von Altdorf" eine Pietà tragen. (familiekathbl.ch)
In Waadt werden in Nyon während der Osterzeit die Brunnen mit Blumen, Zweigen, bunten Bändern und farbigen Eiern dekoriert, was die festliche Stimmung unterstreicht. (familiekathbl.ch)
Im Wallis wird in der Gemeinde Ferden seit dem 14. Jahrhundert am Ostermontag Zigerkäse, Brot und Wein an die Bevölkerung verteilt, um einen Spuk zu beenden. (familiekathbl.ch)
In Zug wird in Oberwil ein "Heiliggrab" aufgestellt, ein dreidimensionales Kulissenbild, das die verschiedenen biblischen Szenen darstellt und vor allem in der Barockzeit verbreitet war. (familiekathbl.ch)
Diese vielfältigen Bräuche und Traditionen zeigen die kulturelle Vielfalt und den Reichtum der Schweizer Osterfeierlichkeiten. Sie bieten sowohl Einheimischen als auch Besuchern die Möglichkeit, die tief verwurzelten Traditionen des Landes zu erleben und zu schätzen.